Was für ein Gefühl. Ich habe meine erste handmade richtig gut organisiert und durchgeführt. Wohoo!
Sonst habe ich immer an Kunsthandwerkermärkten teilgenommen. Aber die handmade ist schon eine viel größere Nummer.
Wochenlang vorher habe ich akribisch alles vorbereitet und auf den großen Tag hingearbeitet. Natürlich ist kurz vorher mein Sohn noch krank geworden, was die Organisation im Vorfeld etwas erschwert hatte.
Damit ich alles an meinen Stand transportieren konnte, habe ich mir einen Transporter gemietet. Das ist ja eigentlich schon spannend genug, da ich noch nie so ein großes Auto gefahren habe. Dann musste es auch noch an diesem Morgen bei uns in Bielefeld ein richtiges Schneechaos auf den Straßen geben. Und die Autovermietung ist von uns nur über schöne enge, kurvige , vereiste Bergstraßen zu erreichen. Das war ein Erlebnis, sage ich euch. Vor allem, wenn man andere Transporter im Graben liegen sieht, wird es einem schon etwas mulmig zumute.
Nach ca. 1,5 Stunden Rutsch-Fahrt zu meinem Lädchen habe ich dann erst einmal alle meine Sachen in den Transporter verstaut. Und dann der erste kleinere Schock: Es passte gar nicht alles auf einmal in den Transporter rein. Naja, dachte ich mir, dann musst du morgen noch den Rest mitbringen und am Samstag noch aufbauen.
Nach einer kleinen Mittagspause zu Hause wollte ich dann meine Bekannte Anja abholen, um mit ihr zusammen den Stand aufzubauen. Und da leuchtete der Transporter wie ein Weihnachtsbaum. Er blickte „Stop“ und ein nettes Ölkännchen leuchtete rot auf und blinkte immer.
Na toll! Bevor ich noch den Motor ohne Öl kaputt fahre, bin ich dann zu der erst besten Autowerkstatt gefahren, an der ich vorbei kam. Vor Ort wurde der Ölstand gemessen und mir bestätigt, dass wirklich sehr wenig Öl vorhanden wäre und ich nicht mehr viel mit dem Auto fahren durfte. Nach dem ich abgeklärt hatte, welches Motoröl mein Jumpy brauchte, war angeblich genau dieses Öl nicht vorrätig in der Werkstatt. Sie sagten mir, dass ich zu einer Tankstelle fahren sollte, um dort das Motoröl zu kaufen. „Warum hat eine Tankstelle das Motoröl für meinen Transporter, aber nicht diese Fachwerkstatt, die auch Nutzfahrzeuge betreut?“, dachte ich mir. Echt komisch.
Ich war schon ziemlich sauer nach dieser Odyssee und bin dann zu einer Citroen Werkstatt gefahren. Die haben den Transporter durchgecheckt und sagten mir, dass der Jumpy genug Öl hätte und nur auf Grund eines überschrittenen Service-Intervalls in die Werkstatt möchte. „Aber warum hat mir dann die andere Werkstatt gesagt, dass der Transporter dringend Öl benötigt“, fragte ich den anderen Mechaniker. Der hat dann mit mir zusammen noch einmal den Ölstand kontrolliert und mir gezeigt, dass noch genug Öl vorhanden war.
Meine Erkenntnis an dem Tag: Als Frau wird man echt gerne in Autowerkstätten für dumm verkauft.
Nach über einer Stunde Verspätung habe ich dann endlich Anja abholen können und wir sind gut und sicher bei der Ausstellungshalle angekommen. Der Aufbau lief problemlos und wir haben alles in einer Rekordzeit ausgepackt und dekoriert.
So sah mein Stand nach dem ersten Aufbau aus:
Die Wände sind noch etwas weiß, aber wir haben uns schon einmal einen Plan für den morgigen Aufbau zurecht gelegt.
Am nächsten Morgen klappte dann alles wie am Schnürchen. Der Aufbau lief perfekt und um 10 Uhr begann die handmade in Bielefeld.
Ich war so froh, dass ich Anja mit dabei hatte. Am Samstag hatten wir keine freie Minute. Wir waren nur in Gesprächen mit Kunden und haben es kaum geschafft alle Verkäufe zeitnah abzurechnen, ohne, dass die Kunden zu lange warten mussten. Es ist an dem Samstag schon so viel Textilgarn verkauft worden, dass ich am Sonntag Morgen noch einmal in mein Lädchen bin, um neues Guami Textilgarn zu holen.
Am Samstag Abend bin ich dann direkt von der handmade zu der Geburtstagsfeier meines Mannes gefahren und wir haben gemütlich den Abend mit unseren Freunden ausklingen lassen. Leider ist meine Tochter an diesem Samstag Nachmittag erkrankt, was dazu geführt hat, dass ich in der Nacht nicht allzu viel Schlaf bekommen habe.
Am Sonntag Morgen um 10 Uhr ging es dann mit einem guten Kaffeepolster weiter auf der Handmade.
Unsere Erkenntnis an diesem Tag: Entweder die Kunden lieben das Bubble Garn von Rico Design oder sie hassen es. Ein Großteil der Kunden muss es aber lieben, da wir meinen kompletten Bestand von dem Rico Creative Bubble auf der handmade verkauft haben.
Das ist ein Garn, mit dem man Spülschwämme selber erstellen kann und Rico Design hat dazu tolle Anleitungshefte herausgebracht.
Beim Abbau wurde es noch einmal spannend. Beim Aufbau passte ja nicht alles auf einmal in den Transporter und am Sonntag habe ich noch einmal richtig viel Textilgarn aus dem Lädchen geholt. Jetzt war die Frage: Bekommen wir alles wieder in den Transporter hinein?
Mit einer ausgeklügelten Packstrategie und viel Glück haben wir dann doch alles auf einmal in den Jumpy bekommen. Abends habe ich dann noch alles ins Lädchen gebracht und die Jumpy zur Autovermietung zurück gebracht. Es ist doch schön, wenn man wieder sein eigenes Auto fahren darf
Uns hat die handmade total Spaß gemacht und wir bedanken und bei allen Kundinnen und Kunden, die so fleißig an Stand 200 gekauft haben. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr im Frühjahr 2019 bei der nächsten handmade in Bielefeld dabei zu sein.